Saldus (deutsch: Frauenburg) ist eine Stadt im Westen Lettlands mit rund 13.000
Einwohnern, im historischen Gebiet Kurland (lettisch Kurzeme) gelegen. Die Stadt
liegt zwischen Riga und Liepaja etwa auf halber Strecke.
Saldus ist Bezirkshauptstadt und breitet sich zu beiden Seiten des
Ciecere-Flusstals inmitten einer hügeligen Landschaft aus. Schon im 13. Jh. befand
sich am Saldus-See eine kurische Burg. Um diese »Frauenburg« entstand ein Dorf,
das bereits im 16. Jh. Eine Kirche erhielt. Während des ersten Winters im
Nordischen Krieg 1701 hielt sich der schwedische König Karl XII. mit seinem
Armeestab in dem Dorf auf. In diesem Krieg wurden die Burg und Saldus vollständig
zerstört Sowohl als Folge des Kriegs, aber auch durch die Pest starben die
Bewohner von Saldus aus und die Ortschaft existierte etwa 100 Jahre lang nur noch
als kirchliche Gemeinde und als Landgut. Im Jahre 1856 begann der Wiederaufbau
des Ortes. Stadtrecht erhielt Saldus im Jahre 1917.
Seit 1950 ist Saldus Bezirksstadt und Zentrum der Gemeinde Saldus. Während des
Zweiten Weltkriegs fanden vor allem südlich von Saldus von Ende 1944 bis Mai 1945
schwere Kämpfe zwischen Verbänden der Wehrmacht und der Roten Armee statt. Es
handelte sich um die sogenannten sechs Kurland Schlachten und den Kurland-
Kessel. Am 4. September 1999 weihte der Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge
in Saldus die größte deutsche Kriegsgräberstätte in den baltischen Staaten ein.
Ausgelegt auf die Bestattung von 30.000 Toten, wurden hier bis 2009 mehr als
22.000 Gefallene beigesetzt.
Das historische Zentrum der Stadt ist der alte Marktplatz. Die lutherische Kirche
wurde in der ersten Hälfte des 18. Jh. erbaut. Um die Jahrhundertwende 1900 wurde
sie zu einer dreischiffigen Basilika umgebaut. Im Museum für Geschichte und Kunst
kann man sich mit dem Leben und Werk des aus Saldus stammenden Malers Jans Rozentls
(1866-1916), bekannt machen.
Höhepunkte eines Saldus Aufenthaltes sind ein Besuch des Schlossparks am Landgut
Kalnstas oder eine Rast am See Cieceres mit der kleinen mysthischen Insel in der
Mitte. Hier gibt es sogar mehrere Seen, wo im Sommer die Wasserrosen blühen,
seltene Pflanzen grüne und in den umgebenden Wäldern und Mooren Vögel singen.
Text: Kelkheimer Anzeiger vom 12. 08. 2010, © Dolores Schatten (mit freundlicher Genehmigung)
Die Bilder wurden uns direkt von unserer Partnergemeinde zur Verfügung gestellt.
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